Die Mitglieder stellen die Stoppelmarktstore auf, organisieren die Backstage-Tour, stellen in Zusammenarbeit mit den Wirten das Frühstück im Riesenrad und das Benefizturnier mit Ex-Profikickern auf die Beine, sie regeln hinter den Kulissen die Anreise der Marktbeschicker zum Volksfest, machen Werbung für das Treiben auf der Westerheide und engagieren sich bundesweit für ihre Branche. Jetzt hat der Vechtaer Verein reisender Schausteller sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.
Der Vorsitzende, Jürgen Meyer, zeigte sich bei dem Festakt im Vechtaer Saal Jansen stolz. Der Verein habe sich stark weiterentwickelt. Allein in den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Mitglieder um 30 Prozent auf jetzt 72 gewachsen. Neben interner Fortbildung und gemeinsamer Werbung stand von Beginn an der Stoppelmarkt im Zentrum der Vereinsaktivitäten.
Das machte sich auch auf der Gästeliste der Feier bemerkbar. Der Marktausschuss des Stadtrats um die Vorsitzende Anja Sommer war vertreten – mitsamt Drehorgel und der Traditionsfiguren Jan und Libett (Jochen Zumbrägel und Ulrike Schmidt). Dazu kamen auch der Marktmeister Jens Siemer, Vertreter der Stoppelmarktswirte und Freunde des Vereins.
Meyers besonderer Gruß ging an Vechtas Bürgermeister Kristian Kater, der beim Verein bereits einen guten Einstand hatte. Der Vorsitzende sagte: Dass Kater den traditionellen Stoppelmarktaufkleber zurückgebracht habe, sei vielleicht nur ein Punkt unter dessen Wahlversprechen. „Aber von uns gibt es dafür mindestens zehn Punkte.“ Meyer hob auch hervor, dass Kater eine neue Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Schausteller zur Weiterentwicklung des Stoppelmarkts gegründet
habe.
Kater lobte die Zusammenarbeit mit den Schaustellern und ihren Einsatz für den Stoppelmarkt. Jürgen Meyer übergab er eine Plakette der Stadt in Anerkennung für seine Arbeit – und für die seines verstorbenen Vaters. Jürgen Meyer senior hatte den Verein mitgegründet und war 16 Jahre der Vorsitzende bis sein Sohn das Amt übernahm.
Auch Thomas Meyer, Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbunds, übernahm ein Grußwort. Er gratulierte, sprach aber auch Probleme der Schaustellerbetriebe an. Diese litten weiterhin unter Arbeitskräftemangel. Daran hätten auch höhere Löhne und Investitionen in die Arbeitsbedingungen wenig geändert. Dass die Betriebe auf Volksfesten vor den Augen der Gäste von Zoll und Finanzamt kontrolliert würden – durch aufwendige Überprüfungen von Unterlagen, Kassenberichten, Stundenzetteln und Dokumentationen – belaste die Geschäfte.
Im Bild:
Festgäste und Gastgeber: (von links) Karl-Heinz Wehry, Rafael Bokern, Jens Siemer, Thomas Meyer, Bürgermeister Kristian Kater, Ulrike Schmidt, Jürgen Meyer, Jochen Zumbrägel, Johann Meyer und Marvin Stratmann vor einer historischen Volksfestorgel.
Foto: Chowanietz